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Von der Pflege in die Filmbranche

Schlecht bezahlte Jobs, harte Arbeit und wenig Zeit für das Zwischenmenschliche – wer sich für einen Beruf in der Pflege entscheidet, der hat es oft nicht leicht. Das hat auch Sintje Krause von der Kooperativen Gesamtschule in Rastede gemerkt.

„Da habe ich zum ersten Mal den Pflegenotstand erlebt“, berichtet die Zehntklässlerin. DasThema lie ßSintje nicht mehr los. Als sie dann die Möglichkeit hatte, mit ihren Mitschülerinnen Tomke Albrecht und Josephine Daries über den Kunst-Kurs der Schule an einem Kurzfilm-Wettbewerb teilzunehmen, war das Thema des gemeinsamen Filmes schnell gefunden. Und diese Entscheidung hat schon jetzt Früchte getragen. Ein Platzauf dem Podest „Wir haben die Benachrichtigung vomVeranstalterbekommen, dass der Film,den die Schülerinnen ,Unan-tastbar‘genannthaben,unter die Top Ten aller eingereichten Beiträge gewählt wurde“,berichtet Lehrerin Alina Edelmann, die den Kunst-Kurs leitet. Ob es für einen Platz auf dem Podest reicht, weiß die Pädagogin aber jetzt noch nicht. „Das wird sich am 3 .April zeigen. „Dann fahren wir zur offiziellen Bekanntgabe der Ergebnisse nach Hannover“,sagt Edelmann.

Bis dahin habe sich auch entschieden,welcherFilmbeitragdenPub-likumspreis für die meistenAufrufe erhält. Und momen-tanliegtderKurzfilmausRas-tede mitetwa1500 Aufrufenvorne. „Dakommen hoffent-lich nochviele Aufrufe mehrzusammen“, sagt die Lehre-rin.DenFilmanzusehenloh-nesichaufjedenFall.Inhaltlich haben sich dieSchülerinnenmitdemThemaPflege auseinandergesetzt. Dafür waren sie im Altenheim „Petershof“ in Rastede und haben Interviews mit Pflegekräften und Bewohnern geführt. „Es ist toll, dass wir im Petershof drehen durften“, sagtJosephine.DieMitarbeiterha-ben uns wirklich gutunter-stützt. Und auchdie Bewohner waren begeistert. Einigehaben sogar gefragt, was siezumDrehtag anziehen sol-len“,erinnertsiesich.

Obwohl die Schülerinnen die Situation im Petershof als positiv empfunden haben, zeigen die Interviews doch das generelle Problem, wenn es um die Pflegesituation in Deutschland geht: „Genug sind wir nie“, lautet einer der Sätze, die vom Persona lkommen. Man würde sich gerne intensiver um die Bewohner kümmern, das sei wegen dergeringen Personaldecke aber oft nicht möglich.

Auch die Bezahlung der Pflegekräfte sei nicht gerecht, sagt einer der Bewohner. Vorallem wenn man bedenke, dass auch am Sonntag gearbeitet werden müsse. Ein weiterer Satz, der im Film in diesem Zusammenhang von einer Mitarbeiterin fällt, ist „Man hat immer die Zeit im Nacken“. Passend dazu wird eine Szene eingeblendet, in der die Heimbewohner Gymnastikübungen mit Holzstäben machen, die sie sich an den Nacken drücken. An Stellen wie diesen merkt man, dass die Schülerinnen sich viel Mühe bei der Produktion des Filmes gegebenh aben und es verstehen, die Einzelinterviews mit dem passenden Bildmaterial aus dem Alltag des Altenheimes zu unterstreichen.

Dass die Filmproduktion nicht einfach ist, haben Tomke, Josephine und Sintje immer wieder erfahren müssen. „Wir mussten einige Szenen mehrfach drehen,weilimmerwieder etwas nichtgepassthat“, berichtetTomke. UndauchdieInterviewsseienzumTeil sehr intensiv gewesen:„DagingesaneinigenStellenauchumsehr persönlicheDinge“, erinnert sich Sintje.Es sei schwer gewesen, in soeinerSituationnichtzuemo-tionalzureagieren.Schnittdauert StundenEine der langwierigstenArbeiten hatJosephine beisich zu Hause übernommen:den Schnittdes Materials. „Das hat viele Stunden gedauert“, berichtet die 15-Jährige. „Das ging nur in Etappen.“ Am Ende sind die Schülerinnen mit ihrem Ergebnis mehr als nur zufrieden. „Ich hoffe, dass der Film öffentlich bekannt wird, damit Menschen auf die problematische Pflegesituation aufmerksam werden“, sagt Sintje, die sich selber vorstellen kann, irgendwann im Pflegebereich zu arbeiten.