Doch die Chemie steht nicht nur für knallige Effekte, die einem aus Schulversuchen in Erinnerung bleiben. Der Begriff „Chemie“ wird häufig auch im Gegensatz zu „natürlich“ oder „biologisch“ gebraucht: Wenn man „Chemie verwendet“, benutzt man aggressive, gefährliche Mittel, die mithilfe von ein bisschen Zauberei z.B. einen Fleck entfernen!
Ziel des Chemieunterrichts ist es daher unter anderem, dieses alltägliche – meist negative – Verständnis zu hinterfragen und zu reflektieren. Chemische Prozesse sind im Alltag überall zu finden:
Die Chemie erklärt diese Veränderungsprozesse und bietet die Chance, nachhaltige Alternativen für bisher verwendete Mittel zu finden. Diese orientieren sich oft sogar an der Natur selber. So arbeitet die Chemie nicht nur auf der Stoff- und Strukturebene mit der Natur zusammen, sondern hilft auch, diese zu bewahren.
Das Fach Chemie wird von Jahrgang 6 an in allen Schulzweigen durchgehend unterrichtet, in der Mittelstufe häufig nur epochal. In den Abschlussklassen kann es als mündliches Prüfungsfach belegt werden. Seit vielen Jahren werden in der gymnasialen Oberstufe Kurse auf erhöhtem Anforderungsniveau („Leistungskurse“, P1 – P3) angeboten, nach der Umstellung auf G9 gibt es auch wieder Kurse auf grundlegendem Anforderungsniveau mit der Möglichkeit zur schriftlichen oder mündlichen Prüfung (P4/P5-Grundkurse).
Chemiekurse werden zudem im Wahlpflichtbereich des Gymnasialzweiges der Mittelstufe angeboten, seit dem Jahr 2018 gibt es zudem in Jahrgang 11 einen fächerübergreifenden Kurs „Mobilität der Zukunft“, der die Fächer Chemie und Erdkunde inhaltlich miteinander verbindet.
Auch im AG-Bereich gibt es Angebote, z.B. die Experimentier-AG für die Jahrgänge 5/6 und die Umwelt-AG. Im Rahmen der Umweltwoche in Jg. 7 werden in vielen Projekten chemische Fragestellungen angesprochen.